Panagonistx

von Rolli Bohnes

[erscheint]
[bekommt ein menschliches Aussehen]
[rudert mit den Armen und Beinen, versucht Halt zu finden]
[steht]
[versucht sich zu verstecken]
[Ein etwa hüfthoher Mauerabschnitt erscheint]
[duckt sich dahinter]
[lugt ganz kurz hervor und zuckt wieder zurück]
(leise, gepresst) »Shit!«
[schaut sehr langsam hervor, zuckt schnell wieder zurück]
(lauter) »Scheiße!, Scheiße! Scheiße!«
[schaut nervös gackernd hinter dem Mauerabschnitt hervor]
(verlegen lachend) »Äh, Yes, also, Hallo! buenas tardes! dobry wieczór!, ok…«
(albern) »habbeldihabbeldihabbeldi, nee nee, nur Spaß…« (ernster, sich sammelnd) »ja, nun, ok, also…«
[kommt hinter dem Mauerabschnitt hervor]
(zögernd) »Tja, ich könnte mir jetzt Staub von den Knien klopfen oder so, soll ich?«
[Knie werden staubig]
(anerkennend) »Oh!«
[klopft sich den Staub von den Knien]
»Bisschen komisch jetzt so, ich meine…«
(ein paar Schritte gehend) »Äh, kann ich hier so lang?«
»Tja also, ich war die ganze Zeit da, ist jetzt schon ’ne Überraschung, oder? Na also für mich ja auch!«
(lachend, winkend) »Surprise! Surprise!«
»Ja, also, mir war eigentlich kein Text zugedacht. Naja und Handlung auch ja auch überhaupt nicht so richtig.«
[steht auf einer Wiese]
»Mmmh.«
[Die Wiese ist wieder verschwunden]
(sich umschauend} »Ist hier eigentlich alles weiß oder alles schwarz?«
[schwarzer und weißer Hintergrund wechseln sich ab]
[alles bleibt weiß]
»Erinnerst du dich noch? Die Raupe Nimmersatt? Ich stand ganz klein hinter dem Törtchen – die ganze Zeit.«
[ein Törtchen im Stil von Eric Carle erscheint]
[ein Stück Melone im Stil von Eric Carle erscheint]
[drei Äpfel im Stil von Eric Carle erscheinen]
[es sind nur noch zwei Äpfel]
[es ist nur noch ein Apfel]
(lacht): »Einer!«
»Wimmelbücher mochte ich immer so gerne, ach, eigentlich alles, die ganzen Abenteuer, dieses Herumgerenne, einfach super, immer so knapp hintendran war ich, dann der Teeniestuff, der hat auch Spaß gemacht und dann so der ganze deepe Scheiß, einfach herrlich, ich war hinter Wänden, in Nachbarwohnungen, ich flog mal unbemerkt übers Dach, war unsichtbar, sogar mal verkleidet, immer dabei, bei den Geständnissen, Schicksalsschlägen, Enthüllungen und großen Showdowns, ich meine du hast ja schließlich auch Geschmack, oder dann wenn auch mal so nix weiter die Handlung vorangetrieben hat, so einfach auf einer Bank abseits sitzen – ach, ist doch schön, naja…«
[sitzt auf einer Bank]
(die Bank betrachtend): »Naja, Ok.«
»Ja und also nicht, dass mir die leichten, seichten Sachen nicht gefallen hätten, das macht mir schon auch Spaß, auf eine Art, ja, aber nun, irgendwie war jedenfalls nicht ausgemacht, dass das einer beschreibt oder ich dir das so erzähle, da ist jetzt irgendwas gewaltig schiefgelaufen. Das geht ja so nicht.«
[die Bank verschwindet]
(auf einem imaginären Boden sitzend) »Come on!«
[steht wieder]
»Gut, also entscheidend ist ja, wie’s jetzt weitergeht, also ich meine, wie wir da wieder rauskommen. Dir ist ja klar, dass ich zukünftig nicht überall, da so … ich meine … jetzt würde es dir ja auffallen, oder nicht das du noch extra nach mir suchst, oder so, was machen wir denn …«
[hält sich eine Pistole an den Kopf]
[Die Pistole ist wieder verschwunden]
»Nee, nee, nee, nee, also, ich darf ja wohl auch …, nee, also, wir probieren jetzt einfach mal was, ok?«
[geht auf die rechte Seite]
»So!«
[ist plötzlich auf der linken Seite ganz weit hinten]
(leiser): »Ja, oder hier halt.«
[verschränkt die Arme, wartet]
»So, du kannst weiter machen, klapp zu oder was, es liegt ja nur an dir, ob du mich siehst oder nicht.«
[ist noch ein Stück weiter hinten, dann plötzlich nah]
(unangenehm laut): »Du, ich kann da nix dafür!«
[rennt nach weit links hinten]
»So, nun probier doch einfach mal, ob der nächste auch wieder ohne mich geht! Komm, mach einfach! Blätter um, ich sage jetzt ab sofort nix mehr.«
[gestikuliert auffordernd]
[legt die Arme an die äußeren Oberschenkel]
[schließt die Augen]
[öffnet noch einmal langsam das linke Auge]

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