Mǽnar:co

von Stephan Tikatsch

Mǽnar:co. Wir starrten in den Atem der Toten. Wir stiegen in die Wolken der Speicherung. Wir verlernten zu denken, zu fühlen, zu sprechen. Von natürlichem Gebannt-sein einer traditionellen Art Konzentration, oder bewusst fokussierter Aufmerksamkeit, einer Tätigkeit zugewandt, konnte keine Rede mehr sein. Mǽnar:co. Wir schlängeln uns durch Welten ohne Beginn. Und ohne Ende. Wer spricht? Falsche Frage. Wer spräche? Aber würde wer sprechen, so müsste jemand denken, fühlen und handeln. Verantwortung. Mǽnar:co. Verantwortung. Was ist dieses Wer? Den Kopf hinhalten. Es ist nur eine alternative Wahrheit in legitimen Varianten möglicher Bevölkerungsspiele. Was darf es sein? Eine illegitime Demokratie? Ein paläolithisches Feuerbett? Ein Du zum Durchbruch deiner Ängste, avatrsüchtig im grasgrünen Gras neben chilenischen Sklaven. Mǽnar:co. Die Antwort ist nur eine kurze Manifestation einer schwindenden Vorstellung von Möglichkeit und Widerspruch. Das Denken und Widerdenken, Widerfühlen. Mǽnar:co. Wir begegnen dem Nichts. Wir stimmen uns nicht ein, bevorzugen die Problematik vor allen Lösungen. Abwärme. Entropie-Schemen am Abgrund, den wir Aufgrund nennen können. Alles lässt sich umbenennen.

Mǽnar:co. In gewissem Sinn bewahren wir. Wer hat es uns gelehrt und könnte der energetische Aufstieg nicht einfach eine Blase gewesen sein? Es darf nicht damals heißen. Zukunft wird demnächst verbannt. Es beginnt immer mit den Worten, dem Vokabular und den Listen. Wir starren auf Listen, führen Listen, bedienen Listen. Keine Entscheidung ist frei von unserer allgenesenen Beherbergung, die wir die neue Moderne nennen. Kyber-Immer zur Hilfe. Nur her, kommt aller her! Bleibt! Rührt euch nicht von der Stelle. Auch du mein Gewissen, oder die Abspaltung davon, die du virtuell sein mögest. Du verlogenes untragbares, unvollkommenes Detail am absterbenden, whistlegeblowtem Souffleusen-Ast. Ast ist zu biologisch. Mǽnar:co. Bleibt, wo ihr seid! Entitäten, Varietäten. Der Fluss lehrt nichts. Es wird sie-stumm in die er-Masse getragen. Tröge des Impulses aller Beteiligten. Aber da ist niemand. Es ist schon gut. Es ist gut. Es ist alles ok. Es geht weiter. Listen. Bäume, Menschen, Hasspunkte:Subjekte:Objekte. Zerlegung, Fügung, Einfügung, Verwesung, Verscheinheiligung. Krebse. Mǽnar:co. Gleich sind wir da. Wieso denn? Der Weg wird nicht benannt. Ist im unbenannten Anti-Empathie-Getümmel stecken geblieben. Jetzt. Genauso jetzt. Tat Neintat. Die Tätigkeits-Dus,-wirs. Tiere. Nein, zu biologisch, aber wir auch. Säugen. Längst überwunden. Nichts gatan. Abgelebt. Aber, aber…

Mǽnar:co. Wir fallen einander zu, sind auf Schweben getriggert, brauchen uns nie zu entkleiden, tun es doch ständig. Es gibt keinen Neid, keine schlechte Erfahrung. Die Gier, ihr Siegeszug, die Schwäche der Aussortierten. Das alles wurde ununterbrochen unterbrochen. Umprogrammiert. Umbenannt. Echt! Wir fliegen uns in die Zeichnung. Unter deinem Augenlid blendet mich dein Song, du schwemmst uns zum Reziprok-Reiz-Zentrum. Nur Schwarm. Was täte Täte ohne mich? Element im Gestalten, sich finden für den sich selbst abrufbaren Moment. Ausgelistet. Turing, Humbold. Ich bremse, also bin ich.
Stell dir vor!

Mǽnar:co.

Wir starrten in den Atem der Toten. Wir stiegen in die Wolken der Speicherung.
Nichts war uns fremd. Nichts ist wa(h)r an dieser Erzählzeit und doch, wir tun es nie, während wir es ewig tun und niemals das Sein ein Ursprung sein wird. Können, Mǽnar:co. Verantwortung. Was ist dieses Wer?

Umbenannt.


Stephan Tikatsch, *05.08.1974 in Wien. Dichtkunst, Musik, Malerei, Fotografie u.v.m. Veröffentlicht in europäischen Literaturzeitungen und Anthologien. Gründet 2017 die Literaturzeitung SYLTSE

By:

Posted in:


Hinterlasse einen Kommentar